Wie trinkt man Tequila am besten?
Pur
Je besser ein Tequila ist, desto eher sollte man ihn pur genießen. Schließlich käme kaum jemand auf die Idee, einen 15 Jahre alten Single Malt Whisky aus den Highlands mit Cola oder anderen Segnungen der modernen Getränkeindustrie zu verrühren.
Der Mexikaner trinkt gerne den Blanco oder den etwas abgelagerten Reposado. Die Europäer schätzen auch den Añejo.
Das beste Glas für Tequila kommt von der österreichischen Firma Riedel (Artikel Nr. 4400/18). Es wurde von mexikanischen Meisterverkostern aus vielen Modellen ausgewählt. Machen Sie selbst den Versuch und nehmen Sie ein Whiskey- oder Spirituosenglas und vergleichen Sie es mit dem Aroma in dem Riedel-Glas. Der Unterschied ist erstaunlich!
Der runde Geschmack eines guten Tequilas entfaltet sich am besten bei Zimmertemperatur über 18 Grad Celsius. Füllen Sie das Glas bis zur breitesten Stelle und decken sie es mit einem neutralen Deckel für 10-15 min ab. Dadurch verteilen sich sowohl die leicht- als auch die schwerflüchtigen Bestandteile gleichmäßig in der eingeschlossenen Luft.
Verkostung…
…Mit den Augen
Heben Sie nun das Glas, neigen es und drehen es einmal. Wieder zurück in der Vertikalen werden Sie eine ausgeprägte Tropfenkrone sehen, die bei einem guten Tequila lang anhält.
…Mit der Nase
Nun riechen Sie aus geringer Entfernung am Glas. Machen sie anschließend einen tiefen Atemzug mit der Nase im Glas und atmen Sie langsam bei halb geöffnetem Mund wieder durch die Nase aus. Nun spüren Sie im Rachen einen ähnlich kühlenden Effekt wie bei der Minze.
…Mit dem Mund
Nehmen sie einen kleinen Schluck und spülen Sie damit für ein paar Sekunden den Mund. Sie werden feststellen, dass der zweite Schluck schon wesentlich weicher schmeckt. Das liegt daran, dass die Sinne sich erst an den Alkohol gewöhnen müssen. Bei Verkostungen trinkt man deshalb auch gelegentlich einen neutralen Wodka vorweg, damit die erste Probe nicht als zu scharf bewertet wird. Riechen Sie nach einer Weile wieder am Glas. Bei einem guten Tequila wird der Geruch nun zunehmend fruchtiger und süßer.
Falls Sie verschiedene Tequilas hintereinander probieren möchten, können Sie mit Wasser und ungesalzenem Gebäck neutralisieren. Für Genießer empfehlen wir auch ein Stück feiner Schokolade dazu -oder- eine edle Zigarre. Tequila blanco eignet sich besonders als Aperitif, reposado oder añejo als Digestiv.
Auf alle Fälle ist ein guter Tequila etwas für den langsamen, intensiven Genuss, ein echter slow drink also!
Mit Salz
Das in Deutschland beliebte und verbreitete Ritual des Salzableckens vom Handrücken ist in Mexiko weitgehend unbekannt. In alten mexikanischen Filmen gab es einige solcher Szenen. Ob dies nur ein dramaturgischer Kunstgriff des Regisseurs war, oder den damaligen Gepflogenheiten entsprach, lässt sich heute nicht mehr feststellen. Sicher ist, dass es im heutigen Mexiko nicht praktiziert wird. Bei starkem Tequila oder dem einfachen aus nur 51% Agavenzucker hilft ein bisschen Salz auf einer Limette den Nerven, die geballte Reizung der Geschmacksknospen etwas abzufedern. Man sagt die Kombination Salz mit Zitrone käme aus der Zeit um 1918. Damals wussten sich die mexikanischen Ärzte angesichts der grassierenden Spanischen Grippe keinen besseren Rat, als Tequila mit Salz und Zitrone zu nehmen. Es gab ohnehin kein Gegenmittel und die Leiden der Betroffenen wurden dadurch etwas erträglicher.
Cocktails
Tequila für die, die‘s anders mögen: in Cocktails (dafür ist Premium Tequila etwas zu schade)
Margarita
Der meistgetrunkene Cocktail der Welt (Rezept: http://www.rezeptewiki.org/wiki/Margarita)
Charro negro
Tequila gemischt mit Cola
- 1/3 Tequila
- 1/3 Limettensaft
- 1/3 Cola
Zubereitung: Wie bei der Margarita mit einer Limettenscheibe den äußeren Rand eines Cocktailglases anfeuchten und in Salz drücken. Achten Sie dabei darauf, dass das Salz am äußeren Teil des Glasrandes bleibt. Gehacktes Eis und mit den Zutaten in einen Shaker geben und gut schütteln. Das Glas mit einer Limettenscheibe verzieren.
Sunrise
Tequila mit Orangensaft (Rezept: http://www.rezeptewiki.org/wiki/Tequila_Sunrise)
Banderita
Der Mexikaner genießt gerne als Aperitif einen Blanco mit einem Gläschen Limettensaft und einem weiteren Gläschen Tomatensaft. Man nippt abwechselnd daran. Nebeneinander gestellt ergeben die drei Gläser die Farben der Mexikanischen Flagge, daher "banderita" (=Fähnchen).